An den Feuern von Hastur

Marion Zimmer Bradley

Hestia, DM 39,80

Deutsche Erstausgabe 1994

Dieser neuste Teil der Darkover- Serie ist vielleicht eine Art Übergang. Im Gegensatz zu den anderen Darkover- Büchern wurde er von MZB in Zusammenarbeit mit Mercedes Lackey geschrieben. MZB hat sie zur Erbin von Darkover eingesetzt, falls sie selbst einmal nicht mehr schreiben will oder kann (immerhin ist sie auch schon über 60).

Nun, der Titel hat nicht sonderlich viel mit dem Inhalt zu tun, wie es bei Übersetzungen leider häufig der Fall ist. Wie gut die deutsche Übersetzung an sich gelungen ist, kann ich nicht sagen, da ich das Buch in Englisch gelesen habe, wo es schlicht und einfach „Rediscovery“ heißt.

Das Buch handelt also von der Wiederentdeckung Darkovers durch die Terraner und dem Beginn von Leonie Hasturs Training zur Bewahrerin. Durch ihre starken telepathischen Kräfte fühlt sie, daß Darkover entscheidende Veränderungen bevorstehen, und sie kann zu einem Mitglied des terranischen Raumschiffs, das sie für eine Bewahrerin hält, Kontakt aufnehmen. Die erste Kontaktaufnahme von Seiten der Terraner verläuft nicht planmäßig, da sie in der Domäne Aldaran abstürzen und ihnen zuerst natürlich keiner ihre Geschichte glaubt. Im weiteren werden einige Personen eingeführt, die auch in den späteren Darkover- Büchern wieder auftauchen.

Die beiden Autorinnen haben in ihrem Buch eine Menge guter Ideen verarbeitet und sich alle Mühe gegeben, es ohne thematische Widersprüche in die Darkover- Serie einzupassen. Trotzdem - oder gerade deswegen - fehlt ihm ein Spritzer an Überraschung und Unberechenbarkeit. Ein weiterer Trend - wie auch in vielen amerikanischen Fernsehserien zu beobachten - sind die einfach zu perfekten und stereotypen Personen, die wie Abziehbilder wirken. Es wurde lediglich der Typus eines einfach genialen Wunderkindes wie des Wesley Crusher aus der Next Generation ausgelassen.

Von diesem Mangel abgesehen bietet „An den Feuern von Hastur“ gute, leichte Unterhaltung. Tiefschürfende Literatur wird wohl auch niemand erwartet haben. Trotzdem dürfte das Buch hauptsächlich für Darkoverfans interessant sein, um eine Lücke in der Geschichtsschreibung von Darkover zu füllen. Es bleibt abzuwarten, wie das Autorengespann die weitere Geschichte entwickelt und einige der „alten“ Darkover- Romane neu schreibt.

von Andrea Schuhmacher


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